Die Zinsentwicklung bei Tagesgeld- und Girokonten in 2014

Das Jahr 2014 war nicht von einer beständigen Finanz- und Bankenkrise bestimmt. Trotzdem hat es in diesem Jahr einschneidende Veränderungen gegeben, die in vielen Formen auf die Finanzprodukte und Zinsen eingewirkt haben.

Nicht zuletzt haben sich die Zinsen für die Geldanlagen und Dispokredite der Konsumenten verändert. Allerdings lässt sich momentan an beiden Stellen eine ganz unterschiedliche Bilanz der Entwicklungen aufzeigen.

Veränderungen der Zinsen beim Dispositionskredit

Die Gründe für die Veränderungen bei den Zinsen sind vor allem auf die Politik der Zentralbank zurückzuführen. Sie wirkt weiterhin auf die Konjunktur und die Eurokrise in Europa ein und hat das Zinsniveau stetig weiter nach unten gesenkt. Der ursprüngliche Impuls war durchaus positiv: Durch eine Senkung des Leitzinses wollte die Zentralbank verhindern, dass Banken weiterhin ihr Geld einlagern, anstatt es in Form von Krediten an die Wirtschaft zu geben. Allerdings haben die Kapitalinstitute nicht sofort (wie von der EZB gewünscht) reagiert, was weitere Senkungen des Leitzinsen zur Folge hatte.

Für Kunden, die bei ihrer Bank den Dispositionskredit öfter in Anspruch nehmen, hat dies Vorteile. Sehr viele Banken haben in diesem Jahr ihre Dispozinsen gesenkt – wenn auch nur im kleinen Rahmen und bei Weitem nicht so stark, wie es die EZB gefordert bzw. gehofft hat. Aktuell bieten z.B. die Netbank und die ING DiBa mit Dispozinsen weit unter 10%, immerhin schon einmal eine interessante Option. Die negativen Folgen der Entwicklung sind eher im Bereich der Geldanlagen zu finden.

Schlechte Zinsen für Fest- und Tagesgeld im Jahr 2014

Durch die niedrigen Zinsen haben Anlagen deutlich an Wert verloren. Das Tagesgeld wird aktuell mit nur noch etwa 1,2% p.a. bis 1,5% p.a. verzinst – zum Vergleich: 2012 hat man noch bis zu 2,5% p.a. für Geldanlagen auf dem Tagesgeldkonto bekommen. Zwar bieten 1822direkt, ING DiBa und Cortal Consors und noch immer attraktive Angebote und gehören damit zu den Spitzenreitern bei dieser Form der Anlage. Allerdings muss festgehalten werden, dass 2014 ein relativ schlechtes Jahr für jeden “Freund von Tagesgeld” war.

Beim Festgeld gibt es große Schwankungen und vor allem die langfristigen Angebote sind nicht selten schnell vergriffen. Die Suche nach den richtigen Produkten ist dadurch nicht einfacher geworden und es ist davon auszugehen, dass es bis zum Ende des Jahres kaum Veränderungen diesbezüglich geben wird.

Mögliche Anlagealternativen für Sparer

Statt sich also mit diesen Produkten zu beschäftigen, suchen viele Anleger nach Alternativen, bei denen es noch eine größere Rendite gibt. Zwar gibt es noch immer das eine oder andere Festgeld-Angebot, das man nutzen kann. Diese sind aber, wie bereits oben dargestellt, selten geworden. Stattdessen sind es momentan vor allem Fonds, die sich besonders hoher Beliebtheit bei den Anlegern erfreuen. Zu beachten ist hier jedoch, dass Investmentfonds (im Gegensatz zu Tagesgeld, Festgeld und Girokonten) mit Risiken verbunden sind und keinesfalls eine positive Entwicklung des Kapitals garantieren.

Autor

Thomas Hönscheid

Beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren beruflich mit Finanzprodukten. Er ist Bank- und Diplom-Kaufmann weitere Infos zum Autor