Der Begriff “effektiver Jahreszins” beschreibt den Zinssatz für ein ganzes Jahr (annualisiert), der effektiv aus einer Anlage resultiert.
Dabei wirft eine Anlage zumeist entweder tägliche, monatliche, viertel- oder halbjährliche Zinszahlungen ab, die wiederum auf den effektiven Jahreszins hochgerechnet werden. Im Folgenden die allgemeine Formel zur Berechnung des effektiven jährlichen Aufzinsungsfaktors.
Formel zu Berechnung:
q=(1+r/t)^t
r = Zins
t = Anzahl der Verzinsungen pro Jahr darstellt.
Wie wird der effektive Jahreszins berechnet?
Um die oben genannte Formel zu veranschaulichen, soll zunächst angenommen werden, dass sich ein Anleger zwischen einer Anlage, die entweder halbjährig oder vierteiljährlich verzinst wird, entscheiden kann. Aus Vereinfachungsgründen wird in diesem Beispiel davon ausgegangen, dass beide Investitionen einen nominalen Zins von 10 Prozent pro Jahr aufweisen. Wendet man nun die obige Formel an, erfolgt die Berechnung des effektiven jährlichen Aufzinsungsfaktors wie folgt:
q=(1+0,1/2)^2=1,1025
Der effektive Jahreszins berechnet sich nun durch die Subtraktion des Aufzinsungsfaktors mit 1, wodurch man 10,25 Prozent erhält. Es lässt sich also erkennen, dass der effektive Jahreszins um 0,25 Prozent über dem nominalen Zins liegt.
Geht man nun von einer Anlage aus, die vierteljährlich verzinst wird, so ergibt sich nach obiger Formel q=(1+0,1/4)^4=1,10381 und somit ein effektiver Jahreszins in Höhe von 10,381 Prozent, der somit noch höher ist als der effektive Jahreszins der halbjährigen Verzinsung.
Was ist in Bezug auf den effektiven Jahreszins zu beachten?
- Häufig werden der effektive und nominale Jahreszins gleichgesetzt, obwohl wie in den vorangegangenen Beispielen gezeigt wurde, eine nicht zu unterschätzende Diskrepanz zwischen diesen bestehen kann. Dabei lässt sich festhalten, dass der effektive Jahreszins mit zunehmender Anzahl unterjähriger Verzinsungen steigt.
- Dies kann insbesondere im kurzfristigen Aktienhandel interessant sein, wo Anleger Aktien häufig schon nach kurzen Zeitabständen wieder verkaufen. Bei deren Gewinn spielt auch der größere effektive Jahreszins aufgrund der kurzen Verzinsungsintervalle eine Rolle.
- Auch sollte man allgemein beachten, dass bei gleichem nominellem Zins andere Zinsgewinne möglich sind. Beispielsweise werden deutsche Staatsanleihen jährlich, amerikanische Staatsanleihen hingegen halbjährig verzinst. Angenommen, beide würden dieselbe nominelle Rendite aufweisen, wäre die amerikanische Staatsanleihe zu bevorzugen, da sie einen höheren effektiven Jahreszins aufweist.