Sparzinsen sind die Zinsen, welche Anlegern durch Geldinstitute für eine Geldanlage wie z.B. Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld gutgeschrieben werden.
Die Höhe der Zinsen für Spareinlagen richtet sich nach der Anlageform; sie ist in der Regel deutlich geringer als die von Banken geforderten Kreditzinsen.
Sparformen und ihre Verzinsung
Die schwächste Verzinsung weist generell das Sparbuch auf. Sparbuchzinsen liegen vielfach unter einem Prozent. Eine etwas höhere Zinsgutschrift bieten einige Kreditinstitute für eine Sparcard an. Des Weiteren sind erhöhte Guthabenzinsen möglich, wenn sich der Anleger für ein Sparbuch mit einer vereinbarten Kündigungsfrist entscheidet.
In Verbindung mit Sparbüchern existieren zahlreiche Sonderprodukte zur Spargeldanlage. Am beliebtesten sind Banksparpläne, bei welchen der Anleger zusätzlich zu den eigentlichen Sparzinsen einen jährlich ansteigenden Bonus erhält. Weitere Nischenprodukte schreiben dem Sparer einen je nach der Entwicklung des DAX oder des Goldkurses einen Bonus gut, selbst an den Erfolg eines Fußballvereines gebundene Boni kommen vor.
Sparzinsen auf Tagesgeld- und Festgeldkonten
Eine sehr beliebte Anlageform stellt das Tagesgeldkonto dar. Hier bieten Geldinstitute Sparern noch vergleichsweise attraktive Zinsen. Neukunden profitieren dabei manchmal zusätzlich von einem Bonus in Form einer Barprämie oder einer zeitlich festgeschriebenen Zinsgarantie. Im Gegensatz zum immer am Jahresende verzinsten Sparbuch schreiben Banken die Zinsen für das Tagesgeldkonto je nach Vereinbarung monatlich, vierteljährlich oder jährlich gut. Für den Sparer bietet die unterjährige Zinsgutschrift den Vorteil, dass er zusätzlich vom Zinseszinseffekt profitiert.
Für die längerfristige Geldanlage bietet sich das Festgeldkonto als moderne Variante des traditionellen Sparbriefes an, welcher ebenfalls mit attraktiven Zinssätzen ausgestattet ist. Bei der Bewertung der Höhe von Sparzinsen ist darauf zu achten, dass diese der Abgeltungssteuer unterliegen, sofern der Anleger den möglichen Freistellungsauftrag bereits ausgeschöpft hat.
Aus Anlegersicht ist es generell wünschenswert, dass die Sparzinsen höher als die Inflation ausfallen. Dies ist allerdings häufig nicht der Fall.
Auswirkung der Änderung des Leitzinses auf Sparzinsen
Grundsätzlich geben Banken an, sich bei der Festlegung ihrer Sparzinsen am Leitzinssatz der EZB zu orientieren. Tatsächlich erfolgt eine für den Kunden günstige Anpassung häufig verzögert, während für den Sparer nachteilige Leitzinsänderungen recht schnell umgesetzt werden. Keine Veränderung der Sparzinsen ist während der Laufzeit bei einer Festgeldanlage zu befürchten. In diesem Fall zahlt der Sparer einmalig einen Betrag auf sein Festgeldkonto ein und erhält bis zum Vertragsende den vereinbarten Guthabenzins.